Präventives Verteidigen
oder die "Restverteidigung"
Was bedeutet präventives Verteidigen überhaupt?
Präventives Verteidigen setzt sich aus dem Wort "Präventiv", also vorbeugen, schützen und dem Wort "Verteidigen" zusammen. Dass heisst mit anderen Worten, wir beugen einer möglichen Situation in der wir zum Verteidigen gezwungen werden könnten, vor. Und genau daraus können wir schliessen, dass wir uns in der Spielphase "Wir haben den Ball" befinden und einen möglichen Gegenangriff nach Ballverlust vorbeugen wollen. Zusammengefasst können wir sagen:
Unter präventivem Verteidigen, versteht man die defensive Haltung von Spielern, die sich bei einem Angriff ihrer Mannschaft unterhalb der "Balllinie" befinden oder, allgemeiner gesagt, nicht direkt an der offensiven Angriffsaktion beteiligt sind. Die richtige Haltung sieht in diesen Fällen vor, dass die Angreifer des Gegners "bewacht", respektive gedeckt werden, bevor ihre Mannschaft den Ball zurückerobert. Damit kann einem möglichen Gegenangriff sofort entgegen gewirkt werden.
Der moderne Fussball erfordert aufgrund seines immer intensiveren Rhythmus, dass die Spieler immer weniger Pausen einlegen und in jeder Spielsituation "aktiv" sind. Vor allem schwer fällt diese Tatsache denjenigen Spielern die am weitesten Weg vom Geschehen sind.
Damit diese Organisation in der Spielphase "Wir haben den Ball" permanent aufrecht erhalten wird, braucht es ein aktives Coaching der Führungsspieler in der hintersten Reihe der Mannschaftsorganisation (Torhüter und Abwehrspieler i.d.Regel).
Welche Lösungen haben wir in solche Spielsituationen?

Im Video einen Ausschnitt aus dem Spiel Dortmund - Fortuna Düsseldorf 18/19
Was könnte der zentrale Mittelfeldspieler in dieser Situation besser tun? Wie ist sein Verhalten? Agiert er zu zögerlich und verteidigt nicht offensiv (Gegenpressing)? Fragen die ich als Trainer beantworten muss. Der Mittelfeldspieler hat eine Position die zu weit weg ist, um bei einem Ballverlust sofort eingreifen zu können. Die beiden rechten Aussenspieler (VE + Flügel) agieren auf der gleichen vertikalen Linie, was ein Nachteil im Spielaufbau und in der Umschaltphase sein kann.
Wenn das Team offensiv Orientiert ist und dazu noch beide Aussenverteidiger mit in den Angriff involviert sind, dann umso mehr, ist es wichtig, dass die beiden Innenverteidiger, nicht nur Beobachter der Geschehnisse sind, sondern eine präventive Defensivhaltung einnehmen und aktiv agieren. Die Verteidiger müssen enger stehen um kooperieren zu können. Der näher beim Gegner postierte agiert auf die Antizipation und der entferntere rückt näher ran und antizipiert die Tiefe (Konzept des präventiven Verteidigen fehlt).